Netzwerk Industriekultur Görlitz

Netzwerk Industriekultur Görlitz  |  Die Beschäftigung mit der Industriegeschichte und Industriekultur stellt seit vielen Jahren eine Beschäftigung für den Verein und Akteure des Netzwerk Industriekultur Görlitz. Ziel der Initiative in Görlitz ist es, Interesse und Handlungsmöglichkeiten für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu vermitteln, besonders im Umgang mit der Industriearchitektur und dem Erbe von Görlitz als Industriestadt und Standort von Industrieunternehmen von Weltrang. Das Netzwerk Industriekultur Görlitz und seine Partnereinrichtungen in der Region bieten vielfach spannende Angebote  Link www.industriekultur-goerlitz.de

Görlitz Industriekultur A-Z

Mit dem A-Z der Görlitzer Industriegeschichte, werden in loser Reihenfolge in Görlitz gewachsene Unternehmen, Firmen, Betriebe, Branchen und Gewerke vorgestellt: Julius Arnade Leder- und Kofferwarenbrik | Mattke und Sydow – Kakao-, Schokoladen- und Zuckerwarenfabrik | Richard Raupach Maschinenfabrik mehr

 

Arnade Leder- und Kofferwaren-fabrik

Der Name Arnade ist in Görlitz bleibend mit der Kofferfabrik verbunden. Ihre Wurzeln reichen bis 1872 zurück. Damals gründet der erst 28-Jährige Firmengründer Julius Arnade eine Lederzeug- und Kofferfabrik. Zehn Mitarbeiter sind es, die bis zu einem Brand 1876 auf der Peterstraße in der Altstadt produzieren. Das Unglück nutzt Julius Arnade, um in Moys das Unternehmen neu und größer aufzubauen. Der Aufschwung der Gründerjahre und die zunehmenden Möglichkeiten zum Reisen begünstigen sein Geschäft. Koffer aller Art, Reise- und Schultaschen, Rucksäcke – Arnades Produktpalette wird immer umfangreicher, die Belegschaft zählt in den besten Zeiten 300 Mitarbeiter. mehr

Mattke und Sydow – Kakao-, Schokoladen- und Zuckerwarenfabrik

Aus bescheidenen Anfängen im Gründungsjahr 1894 entwickelte sich das Unternehmen zu achtungsgebietender Höhe, was sichtbaren Ausdruck in dem umfangreichen Fabrikgebäude findet, das Zeugnis von der Leistungsfähigkeit dieser Firma ablegt. In technische Beziehung war die Süsswarenfabrik auf das Modernste eingerichtet. Nach Stillegung der Produktion ist die Anlage heute eine moderne Seniorenwohnanlage der Volkssolidarität. Manch Görlitzer wird sich erinnern an die Westprodukte die aus der Süd-Stadt den Weg Richtung Westen genommen hat.

Richard Raupach Maschinenfabrik und Eisengießerei

Im Alter von 27 Jahren begann Richard Raupach ein eigenes Unternehmen aufzubauen. 1875 gründete er die Maschinenfabrik Richard Raupach. 1884 wird der Grundstein für den Bau eines neuen Fabrikgeländes in der Görlitzer Süd-Stadt gelegt. Dampfmaschinen und keramische Maschinen Aushängeschild der Raupach Maschinenfabrik. Tradition, Erfahrung und Qualität waren auch 100 Jahre nach Begründung des Görlitzer Keramikmaschinenbaus den Werktätigen des VEB Keramikmaschinen (Kema) ein wichtiges Anliegen. In den 1970er Jahren gab es auch eine  Rückbesinnung neben der Fortschreibung der Leistungen von Richard Raupach für den Keramikmaschinenbau.


Anlass für die Öffnung des Weinberghauses und benachbarten Weinbergturms ist der Tag des Offenen Denkmals. Von 10 bis 18 Uhr ist der Turm für Besucher zugänglich. Zur oberen Aussichtsplattform hinauf führen 103 Stufen. Insgesamt misst der Turm eine Höhe von 33 Metern und bietet einen weiten Blick in Richtung Süden.
Das Weinberghaus ist ein Haus in Holzbauweise im Schweizer Stil am Hang des Weinbergs in der Görlitzer Südstadt. Das Weinberghaus wurde bis Mitte der 1980er Jahre als Ausflugsgaststätte genutzt und ist seit dem geschlossen. Direkt neben dem Haus befindet sich der Weinbergturm – ein Aussichtsturm ebenfalls in Holzbauweise. Der Weinbergturm wurde 1885 ursprünglich auf dem Gelände der einstigen Niederschlesischen Gewerbe- und Industrieausstellung (am heutigen Lutherplatz) in Görlitz errichtet.

Das Netzwerk Industriekultur Görlitz engagiert sich neben der Sammlung von Dokumenten und Mustern aus Görlitzer Produktion darüber hinaus, Ton- und Videodokumente zu sammeln und für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Folgen Sie uns auf dem soundcloud.com Kanal, hier finden sich Unternehmensgeschichten wie auch Beiträge zur Görlitzer Lokal- und Regionalgeschichte.

Görlitz Lost Places Tour | Görlitz Vergessene Orte Tour

Manche der noch zu DDR Zeit genutzten Industrieanlagen und Relikte einer untergegangenen Epoche sind verfallen oder nicht mehr bewohnt, haben aber trotzdem eine spannende Geschichte zu erzählen.  Eine Tour lädt ein, einen Blick hinter die Kulissen der teils sanierten oder teils unsanierten Objekte zu nehmen.

Die Tour entlang der vergessenen Orte führt ein in die Geschichte der einzelnen Stationen und öffnet Türen die ansonsten verschlossen sind. In Hinterhöfen versteckt, zugewachsen, oftmals ungenutzt, finden sich in Görlitz vielfach Industrieanlagen, Handelshäuser und Gewerbehöfe die von der Betriebsamkeit vergangener Jahrzehnte künden. Dauer ca. 4 Stunden. Kosten 25,00 EUR.

 

Görlitz Lost Places Tour Termine 2023:  April 01.04. 15:00 Uhr | 02.04.  13:00 Uhr  Mai 06.05. 15.00 Uhr | 07.05. 13:00 Uhr  Juni 24.06. 15.00 Uhr | 25.06. 13:00 Uhr  Juli 29.07. 15.00 Uhr | 30.07.  13:00 Uhr  August 19.08. 15.00 Uhr | 20.08. 13:00 Uhr  September 23.09. 14.00 Uhr | 24.09. 13:00 Uhr  Oktober 14.10. 14.00 Uhr | 15.10. 13:00 Uhr  Online Ticket

Für die verbindliche Bestellung für Termine bieten wir eine Paypal Bezahlung.

Reservierungen und Ticketvorverkauf (VVK) über die Görlitz Information | Obermarkt 32 | Tel » 03581 47570
Veranstalter: goerlitz21 e.V. / Netzwerk Industriekultur. Kontakt lostplacestour@goerlitz21.de

Görlitzer Industrie-Salongespräche

Die Industrie-Salongespräche sehen sich als offenes Forum für alle Interessenten der Industriekultur. Jeweils mit einem Schwerpunktthema laden die Initiatoren ein zum Vortrag bzw. zum Dialog mit ehemaligen Betriebs- und Kombinatsdirektoren und Fabrikarbeitern. Sie berichten aus dem Arbeitsalltag und den Wende-Erfahrungen in den damaligen Betrieben und zeichnen damit ein Bild der langen Geschichte des Industriestandorts Görlitz. Veranstaltungsort und Gastgeber ist das Haus Jakobstrasse 5a, Sitz des Netzwerk Industriekultur.

Kooperationspartner der Gesprächsreihe ist die Volkshochschule Görlitz

Informationsstelle Industriekultur Görlitz

Die Informationsstelle Industriekultur Görlitz versammelt diverse Bestände die Auskunft geben über Geschichte, Werden und Wandel der Industriekultur.

 

 

Zum Bestand der Präsenzbibliothek zählen Unternehmenschroniken, Firmengeschichten, Fotosammlungen und diverse Kataloge, Nachlässe und Zeitdokumente. Neben der Möglichkeit Vorort in Archivmaterialien diverser Görlitzer Unternehmen und Industriebetriebe der verschiedenen Jahrhunderte zu stöbern, ist die Jakobstrasse Anlaufpunkt für alle Freunde der Industriekultur und Verknüpfungsstelle in das Euroregionale Netzwerk Industriekultur (Zittau) wie auch in das Netzwerk der Industriekultur in Sachsen. Die Informationsstelle Industriekultur Görlitz findet sich auf der Jakobstrasse 5a 1. Etage

 

Unternehmensgeschichten im Bestand (Auszug): Richard Raupach Maschinenfabrik Görlitz, Tuchfabrik Müller & Kaufmann, Tuchfabrik Halberstadt & Apitsch, Mattke und Sydow – Kakao-, Schokoladen- und Zuckerfabrik, Optisch-Mechanische-Industrie-Anstalt Hugo Meyer & Co., Waggonbau WUMAG Görlitz, Knopffabrik Riedel, Roscher Maschinen, Tuchfabrik Krause & Söhne, Ernst Geißler Vereinigte Mühlenwerke und Tuchfabriken AG, VEB Volltuch Görlitz, Steppke VEB Bekleidungswerk Görlitz;

 

Personenregister (Auszug): Richard Raupach, Gerhard Raupach, Walter Raupach, Christoph Lüders, Ernst Geißler, Martin Ephraim, Paul Arnade, Adolf Nahme u.a.

 

Görlitz Architekturführer der Moderne 1910-1940

1927 neu eingerichtet im Art déco Stil, beeindruckt das Hotel Vier Jahreszeiten mit einer hochwertigen Keramikausstattung und den allegorischen Frauenreliefs die in leicht frivoler Pose die vier Jahreszeiten darstellen. Auch in weiteren Räumen haben sich Teile der Ausstattung der 1920er Jahre in eindrucksvoller Qualität erhalten.
Foto © Ruth Hundeshagen

 

Nach der Jahrhundertwende galt Görlitz auch als Spielwiese für Architekten wie Gerhard Röhr und Alfred Hentschel, Baumeister wie Oscar Voigt, Julius Grosser, Franz Grunert und August Kaempfer. Sie verwirklichten hier ihre Ideen für moderne Wohn- und Geschäftshäuser, Siedlungs- und Industriebauten, lassen dabei Anregungen aus Berlin und Breslau einfliessen und prägen das Gesicht der Stadt der Zeit. Angelehnt an die Architektur Peter Behrens und Hans Poelzig und Bruno Taut entstehen im Zuge der Stadtentwicklung neue Siedlungen, Wohn- und Geschäftshäuser, Industriebauten, kommunale und soziale Infrastruktur werden ausgebaut. Den Bauten der Görlitzer Moderne ist ein praktischer Reiseführer gewidmet: www.goerlitzportrait.de/goerlitz/architektur-der-moderne

 

Neuzugänge 2020 in der Bibliothek Informationstelle Industriekultur Görlitz

Sachsens Industriearchitektur. Bertram Kober
Das Buch entstand im Ergebnis einer Ausstellungsreihe zum Thema „Industriearchitektur in Sachsen: erhalten – erleben – erinnern“, die seit 2011 nahezu in allen Regionen des Freistaates Sachsen präsent war, um einen breiten öffentlichen Diskurs zum Umgang mit Sachsens historischer Industriearchitektur anzuregen.
Beiträge im Buch aus dem Landkreis Görlitz gibt es gleich mehrfach, vertreten ist die Industriekultur mit der Textilfabrik Hoffmann/ Lautex) in Ebersbach-Neugersdorf, Kraftwerk Hirschfelde,
Hirschfelde, Flachs- spinnerei, Löbau
Haus Schminke, Oppach (GEG).
Eines der Sammelalben des "Görlitzer" hat in den Bestand der Bibliothek und Archiv der Görlitzer Industriegeschichte Eingang gefunden. Der Waaren-Einkaufs-Verein zu Görlitz wurde als Genossenschaft 1861 gegründet. Er wurde 1889 in eine AG umgewandelt und gründete 1892 seine Dresdner Niederlassung. Der Waaren-Einkaufs-Verein zu Görlitz unterhielt in der Neißestadt 2 Engrosverkaufsstellen, 2 Weinstuben und 24 Detailverkaufsstellen. Filialen in Frankfurt/Oder (14 Läden), Dresden (30 Läden) und Cottbus (8 Läden), insgesamt fast 600 Mitarbeiter.

Ansichtskarte Digitale Sammlung Alt-Görlitz, Görlitz Moys

 


Zeitzeugenarbeit hilft das regionale Gedächtnis zu bewahren

Innerhalb der vom Netzwerk Industriekultur angebotenen Geschichtswerkstätten können sich Jugendliche mit den historischen Ereignissen ihrer unmittelbaren Umgebung auseinander setzen und dabei ein Gespür für ihre Heimat entwickeln. Jungen Menschen wird somit die Möglichkeit eröffnet, Geschichte konkret und real für sich selbst und andere erfahrbar zu machen. Im Rahmen der von der Sächsischen Jugendstiftung finanzierten Zeitzeugenprojekte, sind zahlreiche Videodokumente entstanden die Auskunft geben zur Geschichte von Unternehmen und Einrichtungen. Das Netzwerk Industriekultur Görlitz engagiert sich darüber hinaus, Ton- und Videodokumente zu sammeln und für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Folgen Sie uns auf www.goerlitzportrait.de

In Görlitz haben sich Schüler einer 9. Klasse des Augustum-Annen-Gymnasiums ein besonderes Projekt ausgedacht, um die Geschichte ihrer historischen Industriegebäude in Erinnerung zu behalten. Sie entwickelten gemeinsam mit dem SAEK Görlitz einen Stadtrundgang zu sechs vergessenen oder immer weniger bekannten Standorten des ehemaligen Görlitzer Industrielebens.